Petra, 56, hat zwei erwachsene Söhne. Der Jüngste ist vor sechs Monaten für sein Studium in eine andere Stadt gezogen. Seitdem ist die Wohnung still. Morgens steht sie auf, macht Kaffee für sich allein, setzt sich an den Küchentisch und fragt sich: Was jetzt?
25 Jahre lang war sie Mutter – mit allem, was dazugehört. Frühstück machen, Wäsche waschen, Termine koordinieren, Sorgen teilen, Trost spenden. Ihr Alltag war gefüllt mit den Bedürfnissen ihrer Kinder. Sie hat ihren Job in Teilzeit gemacht, um da zu sein. Sie hat ihre eigenen Wünsche hinten angestellt, weil „die Kinder nunmal vorgehen“. Das war selbstverständlich und sie sah es als ihre Aufgabe an.
Jetzt sind die Zimmer leer. Die Wäscheberge kleiner. Das Telefon klingelt seltener. Ihre Söhne melden sich, aber sie haben ihr eigenes Leben. Petra ist stolz auf sie – und gleichzeitig fühlt sie sich überflüssig. „Braucht mich noch jemand?“, fragt sie sich nachts, wenn sie nicht schlafen kann.
In der Partnerschaft spürt sie Fremdheit. Ihr Mann und sie haben jahrelang nebeneinander her gelebt, verbunden durch die Kinder, aber nicht wirklich miteinander. Jetzt sitzen sie sich gegenüber und wissen nicht, worüber sie sprechen sollen. Die Stille ist laut. Die Nähe fehlt. Oder war sie nie wirklich da?
Wie war es bevor die Kinder kamen?
Petra fühlt sich verloren. Die Identität, die sie 25 Jahre lang definiert hat, ist weg. Sie weiß nicht, wer sie ohne die Rolle als Mutter ist. Hobbys? Hatte sie lange nicht. Freundinnen? Viele Kontakte sind eingeschlafen. Beruflich? Sie hat sich nie weiterentwickelt. Was bleibt, ist eine Leere, die sie nicht benennen kann.
Mit Petra haben wir uns Zeit genommen, zu trauern. Ja, trauern. Denn auch wenn die Kinder nicht gestorben sind, ist etwas – eine Lebensphase – zu Ende gegangen. Mit Bewegung konnte sie diesem Verlust in ihrem Körper nachspüren: die Schwere in der Brust, die Enge im Hals, die Tränen, die lange nicht geflossen waren.
Wir haben ihre Gefühle sortiert: Trauer, Stolz, Erleichterung, Angst, Wut – alles gleichzeitig. Petra hat gelernt, dass sie nicht „nur traurig“ oder „nur erleichtert“ sein muss. Gefühle dürfen nebeneinander existieren, ohne dass sie sich gegenseitig ausschließen.
Dann haben wir uns der Frage gewidmet: Wer bist du ohne die Mutterrolle? Wir haben ihre Kraftquellen gesucht – Dinge, die sie früher gern gemacht hat, bevor die Kinder kamen. Interessen, die verschüttet wurden. Welche Träume hatte sie früher? Es war wie eine Ausgrabung: unter den Schichten von Fürsorge und Verantwortung lagen Teile von ihr, die sie fast vergessen hatte, ein Schatz!
Petra hat angefangen, kleine Experimente zu wagen. Einen Malkurs besucht, alte Freundinnen angerufen, ihre Arbeitszeit aufgestockt und eine Weiterbildung begonnen. Manchmal haben wir als Walk & Talk einen Spaziergang gemacht – Bewegung half ihr, Gedanken zu sortieren und neue Perspektiven zu finden.
In der Partnerschaft haben wir Paargespräche geführt – nicht als Paartherapie, sondern als Raum, in dem sie beide Rollen zu Wort kommen lassen durfte, was bisher unausgesprochen blieb. Petra hat gelernt, ihre Bedürfnisse zu artikulieren, Nähe einzufordern und auch Freiraum zu nehmen. Sie spürt sich wieder – nicht als die, die für andere da ist, sondern für sich selbst.
Wenn du dich in Petra wiedererkennst, deine Kinder auch ausgezogen sind und du nicht weißt, wer du jetzt bist, lass uns sprechen. Wir finden heraus, welche Teile von dir darauf warten, gelebt zu werden.
Du fragst dich, wer du ohne die Mutterrolle bist? Dann lass uns darüber sprechen – in einem 15-minütigen Zoomcall kannst du mir erzählen, was dich gerade beschäftigt, und wir finden heraus, wie ich dich begleiten kann.
Oft hilft schon dieses kurze Gespräch, um Klarheit zu bekommen und mich kennenzulernen. Anschließend schauen wir gemeinsam, ob wir uns zunächst in einem Erstgespräch deinen Themen widmen oder ob du gleich mit einem 5er-Paket durchstarten möchtest.
Ich freue mich darauf, von dir zu hören. Vereinbare hier deinen Termin: