Warum Mütter sich manchmal schuldig fühlen

Frau, Hände, Mütter Schuldgefühle Wechseljahre Annette Bauer Heilpraktikerin Psychotherapie
Warum Mütter sich manchmal schuldig fühlen oder wütend sind, kann mit Umbruchphasen und oder den Wechseljahren zusammenhängen.

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Wieso Schuldgefühle und Wut?

Du hast jahrzehntelang für andere gesorgt. Deine Kinder, deine Familie, vielleicht deine Eltern, deinen Job. Du hast dich zurückgenommen, hast deine Bedürfnisse hintangestellt, hast funktioniert. Und trotzdem bleibt das Gefühl: Es ist nie genug. Du bist nicht genug. Gleichzeitig spürst du etwas anderes. Eine Wut, die manchmal aus dem Nichts aufsteigt. Ein Impuls, zu schreien, die Tür zuzuknallen, einfach zu gehen. Du erschreckst dich selbst damit. „Das bin doch nicht ich“, denkst du. Aber es ist da, die Wut, ein Schuldgefühl gegenüber denen, die du lieben möchtest. Beide Gefühle sind irgendwie falsch oder nicht „erlaubt“ – und sie sind völlig normal!

Warum Mütter sich schuldig fühlen

Schuldgefühle gehören zur Mutterschaft wie der Atem zum Leben. Von dem Moment an, in dem du Mutter wirst, flüsterst eine innere Stimme, dass du mehr tun kannst, mehr Zeit für dein Kind haben sollst, mehr Geduld, mehr Energie, mehr Präsenz, mehr Liebe. Und es ist nie genug und du fühlst dich immer schuldig, wenn du arbeitest – weil du nicht bei den Kindern bist, du nicht arbeitest – weil du finanziell abhängig bist oder dich selbst aufgibst. Du fühlst dich ebenfalls schuldig, wenn du dir eine Pause gönnst – weil du doch gebraucht wirst und genauso, wenn du keine Pause machst – weil du dann gereizt und erschöpft bist.

Diese Schuldgefühle sitzen nicht nur im Kopf, sondern auch im Körper: in deinen angespannten Schultern und im Nacken, in deinem flachen Atem und dem Magen, der sich zusammenzieht. Das trägst du mit dir herum, jeden Tag, oft ohne es bewusst wahrzunehmen.

Woher kommt das?

  • Aus gesellschaftlichen Erwartungen, aus verinnerlichten Bildern der „perfekten Mutter“, aus der eigenen Kindheit, in der du vielleicht gelernt hast, dass Liebe an Leistung gekoppelt ist.
  • Aus dem Mental Load, der dich Tag für Tag leise auslaugt.
  • Aus der Tatsache, dass unsichtbare Arbeit nicht gesehen wird – und du deshalb nie das Gefühl hast, wirklich etwas geleistet zu haben.

Wenn die Wut kommt

Und dann, oft Jahre später, in den Wechseljahren, kommt die Wut. Plötzlich, heftig, unerwartet explodierst du wegen Kleinigkeiten, so kennst du dich gar nicht! Dein Partner lässt die Tasse stehen, und du könntest sie an die Wand werfen oder deine erwachsenen Kinder rufen an und wollen etwas von dir, und du spürst, du kannst einfach nicht mehr.

Diese Wut erschreckt dich, denn bisher warst du immer ausgeglichen. Aber die Wut ist da und sie kommt nicht aus dem Nichts.

In den Wechseljahren bracht der Körper für den Umbau viel Energie. Die fehlt dann an anderen Stellen und du merkst, dass es zu viele Fronten sind, an denen du kämpfst: Dein Körper verändert sich, deine Beziehungen, deine Arbeit und bei allem hast du weniger Energie – auch um vielleicht ein Konstrukt aufrechtzuerhalten wie das der perfekten Mutter, Hausfrau, Kollegin oder Partnerin.

Dein Körper verändert sich, die Hormone schwanken, und mit ihnen kommen Gefühle hoch, die du jahrzehntelang unterdrückt hast. Die Wut ist nicht neu – sie war immer da. Du hast sie nur weggedrückt, weil eine „gute Mutter“ nicht wütend ist. Weil Frauen gefällig sein sollen und funktionieren sollen.

Jetzt, wo die Kinder größer sind oder ausgezogen, dein Körper sich verändert, deine Identität als Mutter nicht mehr alles ausfüllt – jetzt nimmt sich die Wut Raum und zeigt dir etwas Wichtiges: Du hast jahrelang deine eigenen Grenzen überschritten.

Was Schuldgefühle und Wut verbindet

Schuldgefühle und Wut hängen eng zusammen. Oft liegt Wut unter der Schuld: Du fühlst dich schuldig, weil du deine eigenen Bedürfnisse wahrnimmst – und darunter liegt Wut darüber, dass du sie so lange ignoriert hast (oder musstest). Oder andersherum: Du bist wütend auf die Umstände, auf die Erwartungen, auf die Ungerechtigkeit – aber Wut fühlt sich gefährlich an, also verwandelst du sie in Schuld. „Ich hätte es besser machen müssen.“ Schuld ist sicherer, aber Selbstsabotage, da sie sich nach innen richtet, nicht nach außen.

Beides sind verdrängte Emotionen und Gefühle, die du nicht haben „darfst“ – oder zumindest nicht zeigen sollst. Und beide sitzen im Körper fest, in den nämlichen verspannten Schultern, in flacher Atmung, in deinem Nervensystem als Migräne usw. Wie machts sich der Stress bei dir bemerkbar? Wo kannst du es im Körper spüren? Ich behaupte mal: Jede von uns hat ihre Schwachstellen, die als Erstes anspringen!

Wie Körperpsychotherapie hilft

In der Körperpsychotherapie geht es nicht darum, diese Gefühle wegzumachen, sondern sie zuzulassen, ihnen Raum zu geben und sie zu spüren, ohne von ihnen überwältigt zu werden.

Wir schauen uns gemeinsam an, wo sitzt die Schuld in deinem Körper?  Und wo du die Wut?

Du kannst dann diesen Gefühlen Ausdruck verleihen – nicht wild und unkontrolliert, sondern bewusst und sicher. Dabei darfst du lernen, dass Wut nicht gefährlich ist, ja, eine gute Kraft ist, die dir zeigt, dass du auch Neinsagen darfst, um deine Grenzen und deine Energie zu wahren.

Körperpsychotherapie hilft dir, diese verdrängten Emotionen zu integrieren. Das bedeutet nicht, dass du ab jetzt dauernd wütend bist oder dich ständig schuldig fühlst, sondern, dass du lernst, diese Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und mit ihnen umzugehen. So, dass sie nicht mehr heimlich gegen dich arbeitet und du sie erst durch Schmerzen im Körper wahrnimmst. Sie dürfen dir vorher ein Zeichen geben, damit es dir bewusst wird, was da los ist. Dann kannst du sie fühlen, und wieder ziehen lassen. Das gibt dir die Kontrolle zurück, die oft so schwer in den Wechseljahren zu haben ist.

Was du in meiner Praxis erwarten kannst

Wir arbeiten mit dem, was gerade da ist. Manchmal bedeutet das, dass wir uns bewegen – Walk & Talk im Volkspark, oder Bewegung im Raum, um festsitzende Gefühle zu lösen. Oder wir arbeiten mit deiner Atmung und anderen Bewegungen, um dein Nervensystem zu beruhigen. Und natürlich nutze ich auch gern die Werkzeuge der Systemischen Therapie, um Muster zu erkennen: Wo hast du gelernt, dass du keine Wut haben darfst? Wo kommt die Schuld her?

Viele Frauen, die zu mir kommen, sind in einer Phase oder Lebenskrise, in der sich alles verändert: Die Kinder sind ausgezogen, der Körper verändert sich in den Wechseljahren, die Identität als Mutter ist nicht mehr alles. Genau dann kommen oft diese verdrängten Gefühle hoch – und das ist gut so. Denn jetzt ist der Moment, deine Chance (!), sie anzuschauen, zu integrieren und neu zu definieren, wer du sein willst.

Wenn du dich in dem wiedererkennst, was du hier liest – wenn Schuldgefühle dein ständiger Begleiter sind oder dich die Wut plötzlich dich erschreckt – dann lass uns sprechen. In einem kurzen Zoomgespräch von 15 Minuten erzählst du mir, was dich gerade bewegt, und wir schauen gemeinsam, wie ich dich begleiten kann.

Wenn du Fragen dazu hast, buche gern für einen Austausch mit mir einen kostenlosen Zoomcall. Jetzt buchen!

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Über mich
Annette Bauer HP Psychotherapie Coaching Xperience Portrait
Hallo, ich bin Annette
Ich bin Berlinerin und war 25 Jahre als Layouterin und Redak­teurin tätig. In den letzten Jahren im Job war ich kurz vorm Burnout und wurde dann ent­lassen. Auch privat habe ich Schick­sals­schläge erleben müssen.

Dabei hilft mir seit über 30 Jahren unter anderem eine regelmäßige Yoga-Praxis.

Andere Menschen begleite ich als Heil­prakti­kerin mit einer ressour­cenorien­tiert, systemisch oder mit einer Trauma­therapie.
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