Meine quer gelesenen Bücher im Mai
Auch heute stelle ich dir wieder ein paar Bücher vor. Ich habe sie nicht alle in Gänze gelesen, kann dir aber trotzdem einen kurzen Einblick geben. Danach kannst du entscheiden, ob dich von den Themen Trauma, Angst, Wunderfrage oder die Systemische Therapie etwas anspricht. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen!
„Unbedingt lesen, wenn…“ von Dr. Julie Smith
In „Unbedingt lesen, wenn…“ bietet Dr. Julie Smith in Form von Briefen schnelle Hilfe für verschiedene seelische Notlagen wie Trauer, Selbstzweifel oder Betrug. Die klinische Psychologin mit über 3,5 Millionen Follower*innen in sozialen Medien vermittelt ihre psychologischen Einsichten auf eine angenehme Weise. Das Buch ist klar strukturiert, mit Kapiteln zu bestimmten Lebensbereichen und praktischen Übungen am Ende jedes Abschnitts. Es regt dazu an, aus gewohnten Denkmustern auszubrechen und das hilft ja schon, das eigene Leben aktiver zu gestalten. Der Ratgeber bietet konkrete Tipps, wie du mit einer anderen Perspektive und einer gewissen Leichtigkeit durchs Leben gehen kannst.
Für wen geeignet? Für Leser*innen, die sich in schwierigen Lebenslagen allein und überfordert fühlen und Ratgeber mögen.
„Hinfallen ist auch ein Weg nach vorne“ von Holly Matthews
Unter den Büchern findest du auch von Holly Matthews, einer ehemaligen Schauspielerin und heutige NLP-Coach, einen Titel. Sie teilt nach dem Tod ihres Mannes in 60 kurzweiligen Kapiteln alltagstaugliche Tipps für ein glücklicheres Leben. Mit ihrem „Happy Me Project“ vermittelt sie einfache Erkenntnisse, wie den negativen Einfluss ständig nörgelnder Menschen oder die Befreiung vom ewigen Nett-sein-Müssen. Die zweifache Mutter und Alleinverdienerin musste ihren eigenen Weg zurück ins Leben finden und teilt diese Erfahrungen in moderner und witziger Weise in dem Titel „Hinfallen ist auch ein Weg nach vorne“. Sie möchte dir zeigen, dass du deines Glückes Schmied bist, dass du „Nein“ sagen darfst und du ein Anrecht darauf hast, dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Sehr sympathisch!
Für wen geeignet? Dieser Titel passt, wenn du nach praktische, alltagstaugliche Tipps für mehr Selbstbestimmung und Glück suchst.
„Das Alphabet der Angst“ von Katharina Domschke & Peter Zwanzger
Die beiden Angstexperten Prof. Katharina Domschke und Prof. Peter Zwanzger beleuchten in ihrem Buch 200 Fakten von A bis Z alle Aspekte unserer wichtigsten Emotion – die Angst. Sie erklären, warum Angst lebenswichtig ist, aber auch wie sie zur häufigsten psychischen Störung werden kann. Das Buch „Das Alphabet der Angst“ deckt sowohl klinische Phänomene als auch soziokulturelle Aspekte ab und macht Ausflüge in Literatur, Kunst und Musik. Es werden die nützlichen, problematischen und schädlichen Aspekte der Angst erklärt. Die alphabetische Struktur macht es leicht, gezielt nachzuschlagen oder thematisch querzulesen, ohne zu vereinfachen oder zu dramatisieren.
Für wen geeignet? Für Betroffene oder jemand, der sich für das Thema Angst interessiert.
„Menschen lesen“ von Joe Navarro
In „Menschen lesen“ von Joe Navarro geht es wie in seinen anderen Büchern „Sehen, was andere denken“ und „Menschen verstehen und lenken“ immer um Körpersprache: Der ehemalige FBI-Agent Joe Navarro teilt sein 25-jähriges Expertenwissen darüber, wie man Menschen wie ein offenes Buch lesen kann vor. Er erklärt präzise, wie du Gefühle und Verhaltensweisen anhand nonverbaler Signale entschlüsselst, die 80 Prozent unserer Kommunikation ausmachen. Von Kopf bis Fuß werden Gesten, Haltung und Mimik unter die Lupe genommen und nach dem neuesten Stand der Forschung analysiert. Die Beispiele aus seinem eigenen Erfahrungsschatz verleihen dem Buch Glaubwürdigkeit und machen es äußerst unterhaltsam. Er führt dich durch die feinen Nuancen der Körpersprache und enthüllt dabei spannende Details, die oft übersehen werden.
Für wen geeignet? Für alle, die ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten verbessern und die versteckten Botschaften der Körpersprache besser verstehen möchten.
„Systemische Therapie“ von Kurt Ludewig
Auch ein paar Fachbücher findest du heute hier: Kurt Ludewig, einer der Pioniere der systemischen Therapie, präsentiert in „Systemische Therapie“ die Grundlagen dieses Psychotherapieverfahrens. Nach einer Einbettung in die Geschichte des Heilens folgt eine gründliche Darstellung der biologischen und sozialwissenschaftlichen Voraussetzungen, insbesondere der erkenntnistheoretischen Auffassungen Humberto Maturanas und der kommunikationstheoretischen Konzepte Niklas Luhmanns. Das ist tatsächlich Grundlagenwissen und nicht so leicht zu lesen. Darauf aufbauend behandelt das Buch die Theorie der Praxis, den Rahmen und die unterschiedlichen Settings der systemischen Therapie. Drei ausführlich dargestellte klinische Fallbeispiele (kindliche Unruhe, jugendliche Magersucht und psychotische Krise) illustrieren die praktische Anwendung dieser Methode.
Für wen geeignet? Für Therapeut*innen oder Berater*innen, die einen fundierten Einblick in die systemische Therapie gewinnen möchten.
„Ganz im Gegenteil“ von Matthias Varga von Kibéd & Insa Sparrer
Matthias Varga von Kibéd & Insa Sparrer stellen in „Ganz im Gegenteil“ ihre Tetralemma-Arbeit als Training des kreativen Denkens vor, das dich befähigt, Probleme und Entscheidungssituationen völlig neu zu strukturieren. Nach einer humorvollen Präsentation selbstgebauter Hindernisse in scheinbar kreativen Denk- und Lösungsmustern entwickeln sie neue, tiefgreifende Anwendungsmöglichkeiten für die Arbeit mit systemischen Strukturaufstellungen. Es zeigt, wie gegensätzliche Optionen nicht zu einem Problem, sondern zu einer Chance für kreative Lösungen werden können. Die ausführlich dargestellten Methoden bieten praktische Ansätze zur Umsetzung. Mit diesem Ansatz kann ein Therapeut oder Coach den Klient*innen helfen, festgefahrene Denkweisen zu überwinden und neue Perspektiven zu gewinnen.
Für wen geeignet? Geeignet für Therapeuten und Coaches, um für schwierige Entscheidungen neue Denkansätze kreativere Lösungswege zu finden.
„Wunder, Lösung und System“ von Insa Sparrer
In „Wunder, Lösung und System“ zeigt dir Insa Sparrer, wie sie zwei bekannte Therapiemethoden zu etwas Neuem verbindet: die Familienaufstellungen von Bert Hellinger und den lösungsfokussierten Ansatz von Steve de Shazer. Sie nennt ihre neue Methode „Lösungsfokussierte Systemische Strukturaufstellungen“, kurz LFSySt. Diese besondere Form der Aufstellungsarbeit hilft, Lösungen nicht nur zu verstehen, sondern auch körperlich zu spüren und in Worte zu fassen.
Beispiel: Du hast in einer Aufstellung plötzlich eine super Idee für ein Problem – das ist der „plötzliche Wandel“. Aber wie bringst du diese Erkenntnis in deinen Alltag? Das Buch zeigt dir genau das – wie du deine Aha-Momente Schritt für Schritt umsetzen kannst. Du lernst, wie du dich für unerwartete Lösungen öffnen und sie dann fest in deinem Leben verankern kannst – nicht nur als schöne Idee, sondern als echte Veränderung. Es ist wie eine Brücke zwischen dem „Aha“-Moment und der täglichen Praxis.
Für wen geeignet? Für Therapeuten und Coaches. Und, wenn du Probleme nicht endlos analysieren, sondern konkrete Lösungen finden möchtest.
„Geborgenheitserleben in Krise, Leid und Trauer“ von Katharina Kautzsch
Katharina Kautzsch stellt in „Geborgenheitserleben in Krise, Leid und Trauer“ hypnosystemische und Ego-State-Ansätze für die professionelle Begleitung von Menschen mit frühen seelischen Verletzungen oder transgenerationalen Traumata vor. Auf der Grundlage von Bindungs-, Trauma- und neurobiologischer Forschung zeigt sie, wie durch vorgestellte Empfindungen von Geborgenheit neue, körperlich spürbare Erfahrungen gemacht werden können. Diese Methoden soll helfen, alte Verletzungen zu integrieren und das eigene Leben mehr selbst zu gestalten. Sie unterstützt Menschen in akuten Krisen wie auch in längerfristigen Prozessen dabei, mehr mentale, emotionale und körperliche Sicherheit und Stabilität zu erlangen. Kann mich eine Krise widerstandsfähiger machen? Zahlreiche Fallbeispiele illustrieren die praktische Umsetzung dieser tröstenden Begleitung.
Für wen geeignet? Für Therapeut*innen/Begleiter*inne/Coaches, die Menschen in Krisen begleiten und ihnen helfen möchten, ein Gefühl der Geborgenheit wiederzufinden.
„Potentialorientierte Traumatherapie mit PEP“ von Anke Nottelmann
Anke Nottelmann kombiniert in „Potentialorientierte Traumatherapie mit PEP“ die Prozess- und Embodimentfokussierte Psychologie (PEP) nach Michael Bohne mit einem traumaspezifischen Klopfprozedere und einem einfachen Teilekonzept.
Mit einer systemischen und würdigenden Haltung, also immer mit Blick auf die Möglichkeiten der Klient*innen, stellt sie ein verständliches Konzept von Trauma und Dissoziation vor. Der zweite Teil widmet sich der Klopfanwendungen mit zahlreichen Anleitungen, Interventionen, Fallbeispielen und Filmsequenzen, um den Ablauf zu verdeutlichen. Die Fallbeschreibungen zeigen die Entwicklungsschritte der oft dissoziierenden Betroffenen in verschiedenen Stadien und auf unterschiedlichen Ebenen. Mit diesem Ansatz sollen Therapeuten (stark) traumatisierte Menschen wirksam auf dem Weg begleiten können.
Für wen geeignet? Wieder für Therapeut*innen, die nach praxisnahen und wirksamen Methoden zur Behandlung von komplexen Traumafolgen suchen.
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